Forschungsbericht UNI Bremen
Intersexuelle Menschen in der Gesellschaft
Im Rahmen eines Forschungsprojektes im Modul Sozialpsychologie des Studiengangs Psychologie (B.Sc.) wurde im Jahr 2017 an der Universität Bremen eine qualitative Studie zum Thema Intersexualität durchgeführt und durch Dr. Michael Schottmayer betreut. Unsere Forschungsgruppe, bestehend aus sechs Studierenden, führte hierfür drei Interviews mit intersexuellen Personen durch und setzte diese in einen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Kontext. Unser Ziel war, ein möglichst ganzheitliches Bild der Situation von Inter*Personen und ihrem Leben in unserer Gesellschaft darzustellen, um Missstände aufzudecken und Perspektiven aufzuzeigen. Denn bereits bei der Literaturrecherche stellte sich heraus, dass vorangegangene Studien das Thema „Intersexualität“ eher einseitig betrachten und somit deren Komplexität und Auswirkungen auf das ganze Leben, auch in gesellschaftlicher Hinsicht, nur unzureichend abbilden.
In den Interviews wurden viele Problemherde, aber auch Chancen, deutlich. Es wurde von Ablehnung und Akzeptanz, Ignoranz und Interesse der Gesellschaft und verschiedenen Einstellung zur eigenen Geschlechtsidentität und Geschlecht im Allgemeinen gesprochen. Außerdem sprachen unsere Interviewpartner für Außenstehende nicht sofort ersichtliche Themen an, wie das erhöhte gesundheitliche Risko von Inter*Personen und deren rechtliche Lage in Deutschland.
Die Interviewten äußerten sich zu den verschiedenen Themenbereichen zum Teil konträr, aber alle drei betonten wiederholt die Notwendigkeit einer besseren Aufklärung: zum einen solle das Thema Intersexualität mehr in den Fokus der Gesellschaft rücken, zum anderen sei es auch unerlässlich, dass das Rechts- und das Gesundheitssystem intersexuellen Personen vermehrt, um hierdurch deren gesellschaftliche Stellung zu verbessern und eine optimierte medizinische und psychologische Behandlung und Betreuung zu ermöglichen.
Eine inhaltliche Zusammenfassung unseres Forschungsberichts finden Sie im Folgenden.